„Manchmal vermisse ich das Chaos,“ sagt die argentinische Fotografin Mariana Peronne. Sie hat vor über einem Jahrzehnt ihr Leben in Buenos Aires gegen die deutlich ruhigere Hauptstadt Österreichs eingetauscht.
Sie berichtet über ihren Weg von der reinen Hobby-Knipserin zur professionellen Fotografin, die auf Wiens glamourösesten Events Prominente ablichtet, Hochzeitstage für die Ewigkeit festhält und kommerzielle Produkte fotografiert. Sie gibt außerdem Tipps, wie man seine Fotografien erfolgreich verkauft.
Wie bist du zum Fotografieren gekommen?
Ich habe damit schon in jungen Jahren in Argentinien angefangen. Wir hatten eine Kamera für die ganze Familie, mit der ich unsere Reisen, Menschen und die Natur festhielt. Es war einfach ein Hobby und hat mir viel Spaß gemacht.
Als ich später meinen Master in Wirtschaftswissenschaften machte, besuchte ich an der Fakultät für Architektur und Design einige Fotokurse. Dort lernte ich, Filme in der Dunkelkammer selbst zu entwickeln.
Damals fotografierte ich vor allem in Schwarz-Weiß und hauptsächlich zum Spaß. Ich liebte den ganzen Prozess vom Drücken des Auslösers bis zum langsamen Entwickeln meiner Fotos. An die Magie dieser Erfahrung kommt nicht viel anderes heran.
Wie hast du aus deinem Hobby irgendwann bezahlte Arbeit gemacht?
Nach meinem Umzug nach Österreich wurde mir klar, dass die Fotografie auch ein beruflicher Weg für mich sein könnte. Also nahm ich mir zwei Jahre, um einen Kurs an der Fotoschule Wien zu besuchen. Ich war ganz neu im Land, lernte also neben den Kursinhalten über Objektive, Verschlusszeiten und Belichtung auch sehr intensiv die deutsche Sprache.
Im ersten Jahr behandelten wir die Grundlagen und im zweiten Jahr tauchten wir tiefer in alle möglichen Genres der Fotografie ein, sowohl aus beruflicher als auch aus künstlerischer Perspektive.
Meine ersten bezahlten Fotografie-Aufträge waren eine Hochzeit und die Taufe eines Freundes. Meine Kundschaft war zufrieden mit den Ergebnissen und so wurden mir irgendwann weitere Aufträge angeboten.
Welches Fotografie-Genre übst du beruflich aus?
Ich habe schon eine ziemlich breite Palette abgedeckt: Kinderfotografie, Portraits, Produktfotografie und Hochzeiten. Außerdem habe ich auch schon viele Veranstaltungen begleitet, was mir wirklich viel Spaß macht. Unter den für mich unvergesslichsten Jobs war zum Beispiel der „Life Ball“ in Wien – eine der größten Charity-Veranstaltungen der Welt, für den ich berühmte Persönlichkeiten im Kostüm und sogar am Flughafen fotografierte. Oder UN-Konferenzen, auf denen ich den Reden zuhören und Fotos machen durfte. Und ein Auftrag im Wiener Konzerthaus, wo der berühmte Komponist Hans Zimmer beim Filmmusik-Festival „Hollywood in Vienna“ auftrat. Einige meiner Fotos wurden später der Konzert-CD beigelegt.
Wie ist dein Notizbuch aufgebaut und wie nutzt du es für deine fotografische Arbeit?
Mein Notizbuch spielt eine zentrale Rolle in meinem Arbeitsprozess. Ich habe den grand voyageur [pocket] in Rot. Das Notizbuch ist schon ziemlich alt und hat viele Kratzer, sieht aber immer noch toll aus. Ich nutze blanko book refills und ein paar wunderschön illustrierte Vintage-Blöcke, die mittlerweile selten geworden sind – paper republic stellt sie nicht mehr her!
Ich habe mein Notizbuch bei jedem Erstgespräch mit neuen Kundinnen und Kunden dabei, damit ich mir ihre Bedürfnisse notieren kann. Dann gehe ich nach Hause und bereite mich auf das Shooting vor. Ich schreibe die Shot-Liste herunter und notiere mir, was ich für das Projekt brauche und wie die Session aufgebaut sein soll.
Und beim Shooting selbst notiere ich mir die Stimmung – falls es ein Event mit Menschen ist – und versuche sie später zu reproduzieren. Manchmal kommt ein Foto nicht ganz an die Atmosphäre heran. Mithilfe meiner Notizen kann ich die finalen Bilder so bearbeiten, dass sie die tatsächliche Stimmung auf dem Event besser wiedergeben.
Ich benutze mein Notizbuch auch für meine persönlichen Fotografieprojekte: Es beginnt mit meiner Vision des Bildes, das ich kreieren möchte. Dann skizziere ich, wie das Endergebnis aussehen soll. Zum Beispiel die Farben und Formen, die es festzuhalten gilt, welches Format das Foto haben soll und so etwas. Dafür benutze ich mein drawing book. Zusätzlich habe ich noch ein Notizbuch mit Polaroid-Fotos aller meiner Brautpaare als persönliche Chronik.
Auf welches Foto bist du ganz besonders stolz?
Das Foto habe ich im Stephansdom in Wien beim Charity-Event Life+ geschossen. Es zeigt den ehemaligen Kardinal Schönborn und die Sängerin Dorreta Carter. Sie schauen sich an und werden von hinten orange beleuchtet, was ihre Haut auf einer Seite zum Strahlen bringt. Das ist so ein schönes Foto.
Warum sind die Notizbücher von paper republic für deine fotografische Arbeit so ideal geeignet?
Ein sehr wichtiger Aspekt der Notizbücher von paper republic, den ich bei anderen Anbietern noch nicht gefunden habe, ist die ausgesprochen schnelle Trocknung der Tinte. Ich bin Linkshänderin, hatte also bei anderem Papier immer das Problem, vieles zu verwischen. Dank der Notizbücher und book refills von paper republic kann ich endlich wieder meinen Füller benutzen!
Für die Fotografie ist der grand voyageur [pocket] mein perfekter Begleiter, weil er schnell auf- und wieder zugeklappt ist und einfach in meine Hosentasche passt. Ich muss ihn nicht erst aus einer Handtasche herauskramen. Und das ist für meine Arbeit echt praktisch, weil ich mir viele Notizen machen muss.
Außerdem habe ich mich für das rote Leder entschieden, weil es stark heraussticht und die Gefahr reduziert, dass ich es aus Versehen irgendwo liegen lasse. Auch le portfolio [a4] ist für meinen Beruf eine tolle Wahl, weil man darin auch noch Zubehör wie extra SD-Karten oder Reinigungstücher für Objektive aufbewahren kann.
Was wäre dein Traumprojekt als Fotografin?
Ich würde wahnsinnig gerne ein Reisefotografie-Buch kreieren. Ein paar Wochen an einem ganz neuen Ort verbringen – zum Beispiel Japan – und dann aus den Fotos ein Buch machen. Dasselbe würde ich auch gerne für mein Heimatland machen. Wir haben so viele tolle Orte in Argentinien, so viele unterschiedliche Landschaften von hohen Bergen über Küstenabschnitte bis zu Wüstengebieten. Ein unterschätztes Land.
Welchen Rat hast du für Leute, die ihre Fotografien auch verkaufen möchten?
Erstens muss man jede Menge Fotos machen, um zu üben. Und die eigenen Fotos dann so viel wie möglich präsentieren. Man sollte sich eine Online-Präsenz aufbauen, und zwar auf unterschiedlichen Kanälen. Instagram ist natürlich die wichtigste Plattform, aber man sollte sich nicht einzig und allein darauf verlassen. Vielleicht sieht jemand deine Fotos auf Facebook. und jemand anderes findet dich bei TikTok. Für mich war es auch wichtig, meine Arbeit und die Ideen hinter den Bildern auf meinem Blog zu teilen, denn so konnte ich eine Community aufbauen.
Und man sollte auch einfach jedem erzählen, dass man Fotos macht. Die Menschen in deiner unmittelbaren Nähe sind genauso wichtig wie deine Online-Community, also verbreite diese Info auch dort. Denn es sind die Menschen aus dem echten Leben, die dich am ehesten buchen werden – besonders, wenn sie dich schon kennen.
Mehr von Marianas ausgezeichneter fotografischer Arbeit findest du auf ihrem Instagram-Account: @marianaperroneph.